Leben in Jerusalem

Startseite » Armut in Israel » Coronavirus Update Jerusalem 1. Mai 2020 & Hungrige Leute, die klauen

Coronavirus Update Jerusalem 1. Mai 2020 & Hungrige Leute, die klauen

Validation content="ca3b12cf8d29815feeb7b8e18de25f4b"
B“H
Nach meiner gestrigen Chemotherapie war ich noch kurz auf dem Machane Yehudah Markt einkaufen und, wider Erwarten, war der Markt voller Leute. Nicht nur die kleinen Supermärkte hatten geöffnet, sondern auch ein paar Gemüsestände und vor allem Garinim – Stände (Kerne wie Sonnenblumenkerne, etc.). Irgendwie das, was nicht nicht unbedingt braucht und keineswegs frische Ware. Also kaufte ich hinterher im teuren Super Deal an der Derech Hebron Street bei mir im Stadtteil ein, denn dort gab es wenigstens was zum Kaufen. Teuer, aber eine Auswahl an Produkten. 🙂
Aktuell beklagt Israel 223 Tote und 16,004 Corona – Infizierte. Ab Montag sollen einige Schulklassen wieder aufmachen, wogegen sich aber zahlreiche Kommunen wehren und sich weigern wollen. Zu gefährlich und unübersichtlich sei noch alles.
Friseure haben unterdessen wieder geöffnet, müssen jedoch mit Handschuhen und Masken agieren. Andere Läden wie Klamotten etc. machen allmählich wieder auf. Hotels sowie die gesamte Touristenindustrie bleiben geschlossen. Viele Hotels nehmen Corona – Patienten sowie Quarantäne – Leute auf. Flüge nach Israel soll es erst wieder im September geben. Wenn überhaupt. Ausländer dürfen schon lange nicht mehr einreisen und daran wird sich diesen Sommer auch nichts ändern.
Wer auf den Machane Yehudah Markt will, dem wird an den Eingängen Fieber gemessen. Im Shaare Medical Center ist das nicht mehr so, doch es werden nur Patienten mit Arzterminen eingelassen. Was eh in letzter Zeit total Überhand nahm – Bereits vor einem Jahr, wie ich das mitbekommen habe: Obdachlose und andere kamen zum Krankenhaus, geben eine Krankheit vor, nur um an Essen zu kommen. Manche sah man auf den Bänken schlafen. Mit Sack und Pack. Andere wollten in der Notaufnahme Essen klauen. Mittlerweile passt man da auf, denn es gibt genug Suppenküchen in der Stadt.
Das Schlimmste ist, wenn diese Leute auf die Stationen gehen und den Kranken, im wahrsten Sinne des Wortes, das Essen vom Tablett klauen. Das hatte echt Überhand genommen und selbst in der Onkologie kurvten derlei Gestalten herum. Hunger, Hunger, Hunger und da wird selbst Krebskranken noch das Käsesandwich geklaut.
Aber wie gesagt, mittlerweile passt der hauseigene Security – Dienst auf und jeder, der ohne Grund daherkommt, fliegt sofort raus. Es gibt Suppenküchen und wie wäre es denn mal mit Arbeit suchen? Es gibt genügend Tagelöhnerjobs und ich persönlich kenne Leute, die gehen mittags in zwei oder drei verschiedene Suppenküchen und fressen sich voll bis obenhin. Und die sehen alles andere als unterernährt aus.
Ich jedenfalls finde es abartig, wenn Krankenhäuser geradezu geplündert werden und Obdachlose und andere sich einquartieren. Mit Sack und Pack und Taschen und Koffern auf Bänken liegen. Schlimmstenfalls wird eine Krankheit erfunden und die Notaufnahme blockiert. Komischerweise ist die Notaufnahme jetzt fast leer und man sieht, wie viele Scheinkranke sich dort normalerweise niederliessen, um von der Bituach Leumi (Nationalversicherung) Geld abzuzocken. 🙂
Somit hat die verstärkte Security an den Eingängen so viele Vorteile und es sollte eigentlich immer so sein.

Hinterlasse einen Kommentar