Leben in Jerusalem

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Zum realistischen Leben in Israel nach der Einwanderung (Aliyah)

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3 Kommentare

  1. Shlomo sagt:

    In dem Punkt kam ich ziemlich blauäugig nach Israel. Dachte, mit 3 hochqualifizierten Berufen und ein wenig englisch, wird es keine Zeit der Arbeitslosigkeit geben. Dachte ich wirklich. Auch weil ich immer wieder hörte, Elektriker werden händeringend gesucht, war dann wohl doch nicht so begehrt.

    Jetzt suche ich schon seit 16 Monaten, intensiv, würde jeden Job machen, den ich mit meinen 64 Jahren und schon den ersten gesundheitlichen Einschränkungen machen kann, es hapert meist am Alter und Sprache.

    Und da ich irgendwie meine laufenden Rechnungen bezahlen muss, hänge ich jetzt z.Zt, genau zwischen überzogenem Konto und Zahlungen von Betuach Leumi, die dann irgendwann zwischen Mitte und Ende März kommen sollen, sofern mein Antrag genehmigt wird.

    Nach dem isr. Gesetzen bin ich berechtigt, aber mit meinen bisherigen Erfahrungen besteht in Israel oft ein klaffender Unterschied, zwischen Recht haben und Recht bekommen. Also kann ich wirklich nur hoffen, dass mein Antrag genehmigt wird und ich vor Ablauf den Mietvertrages (Ende März) auch Geld bekomme. Wenn nicht, bin ich obdachlos.

    Jobsuche geht natürlich weiter, auch von Freundin bekomme ich oft Tipps und Hinweise. Doch leider oft aus TA, aber dafür müsste ich für die Fahrten nochmal 5-7 Stunden Fahrt in Kauf nehmen, ein zweiter Job ist dann nicht mehr drin, zumal auch jede Hin-Rückfahrt mit 60nis zu Buche schlägt. IN TA will ich noch weniger wohnen, da wird meine kaputte Lunge wegen der Luftfeuchte noch rebellischer, als in Haifa.

    Noch mehr Job-Chancen bekomme ich aus JLM, aber die Wohnungen sind ja echt nicht bezahlbar. Ich bin nach Haifa umgezogen, obwohl ich Haifa überhaupt nicht mag, weil hier die Mieten bezahlbar sind.
    1300 für 16qm sind ok.

    Als äußerste Notbremse denke ich heute, nach sehr langer Pause unzähliger Probleme, wieder an Jerida. Nicht weil in D alles besser ist, ist es nämlich ganz sicher nicht, nur die Gesetzeslage verhindert Obdachlosigkeit. Denn davor habe ich am meisten Angst. Aber immer mit dem Wissen dazu, ich kann nach Jerida nie wieder in Israel wohnen. Dafür reicht meine Rente nicht, davon ein Startkapital abzusparen.

    Keine Ahnung wie es in Israel weiter geht. Ich weiß nur, es MUSS irgendwie weiter gehen.

    Und Shlomo ohne Lösung zum Problem, das gibts nicht. gab es nie, kann es niemals geben.

    • Miriam Woelke sagt:

      B“H

      Was Du auf alle Faelle zuerst tun solltest, ist eine Senior Citizen Karte bei der Stadtverwaltung Haifa zu beantragen. In Jerusalem findet man alle Infos dazu hier:

      https://www.jerusalem.muni.il/en/residents/senior-citizens/seniorcitizens/

      Fuer Haifa duerfte das doch wohl auch moeglich sein. Aber wende Dich nicht an die Ebenezer Organisation, denn das sind messianische Missionare, die Juden nur missionieren wollen!!!

      Die Senior Citizen Karte ist fuer Leute, die in Rente gehen, aber frag trotzdem mal, ob Du nicht vielleicht aufgrund Deines Alters eine bekommen kannst.

      In Haifa und Umgebung findet sich doch sicher ein Job bei Mikud. Der Sicherheitsfirma, wo Du Taschen durchsuchen musst und sowas. Vor Einkaufszentren. Da braucht man auch nicht viel Hebraeisch und es waere ein Mindesteinkommen. Viele Rentner arbeiten selbst dort, um die Rente aufzubessern.

      Es ist ganz klar leichter, in jungen Jahren Aliyah zu machen. Zu der Zeit lernt man die Sprache schneller, findet Arbeit und und und. Einige machen zum Armee – Dienst Aliyah, wobei die Armee alleine noch kein Garant ist, um nach dem Dienst auch im zivilen Leben zurechtzukommen. In der Armee ist alles geregelt, aber wenn Neueinwanderer entlassen werden, muessen sie sich neu ordnen und das ist oft gar nicht so leicht.

      Fakt ist, dass es Neueinwanderer immer schwere haben. Je aelter sie sind.
      Die Rente der Bituach Leumi allein reicht nicht zum Leben. Deswegen schliessen Israelis in juengeren Jahre private Rentenversicherungen ab. Leider oftmals um dann festzustellen, dass sie niemals soviel rauskriegen wie erhofft. Die Versicherungsagenten zocken oft bis zu 35% Kommission ab. Am Ende ist auch das zum Leben zuviel und zum Sterben zu wenig. Wer eine Versicherung ueber Agent abschliesst, hat verloren. Big Time! Bei den meisten Leuten ist das der Fall, denn die Firmen gehen fuer ihre Angestellten zu Agenten und schliessen Policen ab.

      Was Du machen koenntest: Dir ein Live – in zu suchen.
      Heisst im Klartext, einen Behinderten oder Pflegebeduerftigen, der eine Aufsichtsperson in der Nacht braucht. Dass jemand im Notfall da ist. Meistens erhalten Leute dann ein Zimmer und etwas Geld.

      Oder eine WG, wo es viele Annoncen auf Facebook gibt.

      Supermaerkte suchen immer Leute fuer Mischlochim (Lieferungen bis zur Haustuer). Kartons zur Kundschaft schleppen und so. Oder Du hockst Dich in einem Discounter an die Kasse, wobei Du in dem Fall die Sprache koennen solltest.

      Ob man in Deutschland dem Gesetz nach Obdachlosigkeit verhindert, weiss ich nicht. Es gibt doch dort so viele Obdachlose. Hat es schon immer gegeben und niemand hat das verhindert. Da wurden die Leute in Hotels / Pensionen untergebracht. Sowas gibt es von der Stadt Jerusalem allerdings auch. Und in Haifa muesste dies auch moeglich sein.

    • Miriam Woelke sagt:

      B“H

      An deiner Stelle wuerde ich ganz Haifa mit Flyern ueberziehen. Im Maerz beginnt der Pessach – Putz und da kann man super Geld verdienen. Flyer ueberall aufhaengen, Pessach – Putz anbieten und Handynummer mit aufschreiben. Die Leute rufen garantiert an. Flyer auf Englisch und / oder Hebraeisch verfassen.

      Der Pessach – Putz bedeutet in Israel alljaehrlich gutes Geld und viele Studenten und alle, die sich etwas dazuverdienen wollen, machen das.

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