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Leserfrage: „Ärztliche Versorgung Israel versus Deutschland“

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B“H
Da ich immer noch aufgrund einer Erkältung heiser bin, mache ich derzeit keine Videos und beantworte Leserfragen wieder schriftlich.
Ich muss sagen, dass ich froh bin, in Israel zu sein und nicht in Deutschland, denn die ärztliche Versorgung hierzulande ist sehr gut. Es wird Unmengen an Research betrieben und die israelische Medizin ist mit einer der führenden in der Welt.
Allerdings kommt es darauf an, wo man im Land wohnt. Im Zentrum oder in Jerusalem, Haifa oder Beersheva gibt es eine bessere Krankenhausversorgung als in Tiberias, Zfat oder ganz im Süden. Dort gibt es zwar auch Krankenhäuser, aber nicht mit der Superversorgung wie im Ichilov Hospital (Tel Aviv), Beilinson Hospital (Petach Tikwah), Tel HaShomer – Shiba (Tel Aviv), Soroka Hospital (Beersheva), Rambam Hospital (Haifa) oder im Hadassah Hospital sowie im Shaare Zedek Medical Center (Jerusalem). Wer, zum Beispiel, an Krebs erkrankt, der wird sich in einem dieser Krankenhäuser behandeln lassen.
Es ist wichtig, eine Krankenversicherung zu haben. Nur die einfache Krankenversicherung allein ist nicht ausreichend. Man muss seine Krankenversicherung auf einen der angebotenen Level bringen. Am besten auf den Höchsten. Die extra Versicherung wird aus eigener Tasche gezahlt und hängt vom Alter ab. Der Basis – Level wird vom Gehalt abgezogen, jedoch ist das, wie gesagt, nicht ausreichend. Wobei die extra Versicherung nicht zu verwechseln ist mit einer Privatversicherung, die es in Israel auch gibt. Angeboten von Versicherungsgesellschaften wie Harel, usw. Damit hat die Krankenkasse jedoch nichts zu tun, sondern es handelt sich bei den Privaten um Versicherungsgesellschaften.
Ein Unterschied zu Deutschland ist, dass man in Israel seine Medikamente selber zahlen muss. Wer als Staatsbürger Mitglied einer Krankenkasse ist, erhält normalerweise Rabatte. Jedoch nur dann, wenn er in der hauseigenen Apotheke seiner Krankenkasse einkauft.
Bei Krebspatienten ist das etwas anders und vielleicht auch bei chronisch Kranken. Ich weiß jedoch von einer Diabetikerin, die ihre Spritzen alle selber zahlen muss. Ihre Mutter nahm sogar extra Jobs an, um die Rechnungen bezahlen zu können.
Es gibt in Israel Leute, die sich nicht alle Medikamente leisten können und auf einiges verzichten. Was es auch gibt sind jüdisch – religiöse Einrichtungen, wo jemand hingehen kann, wenn er sich Medikamente nicht leisten kann. Bei diesen Einrichtungen bekommt er die Medikamente umsonst. Das sind sozusagen Medikamente, die andere Leute nicht mehr brauchten und man sie nun weitergibt.
Nicht alles wird in Israel von den Krankenkassen gezahlt, aber eine private Versicherung ist extrem teuer. Mich als Krebspatient würde keine mehr aufnehmen, aber eine Einzelperson zahlt schon mal monatlich 700 Schekel (circa 180 Euro) – 1000 Schekel (circa 250 Euro) zusätzlich. Und am Ende zahlt die Private auch nicht immer alles und streitet mit der regulären Krankenkasse um die Kostenübernahme. Und in der Zwischenzeit muss der Patient alle Rechnungen erst einmal selber zahlen.
Was noch wichtig ist: In Krankenhäusern wird kein Deutsch gesprochen, sondern Hebräisch, Arabisch (es gibt sehr viel arabisches Personal) oder auch Russisch. Auf alle Fälle sollte jemand zumindest sehr gut Englisch können. Zudem muss ein Patient Formulare unterschreiben, die alle in hebräischer Sprache verfasst sind.

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