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Tel Aviv: Der SARONA Markt kommt nicht so an wie erhofft

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Ein israelischer TV Sender brachte gestern einen sehr gut geschriebenen Artikel zur Tel Aviver SARONA Misere. Wenn man es denn Misere nennen kann. Vermutlich ja, denn das so gehypte Areal wartet vergeblich auf den erhofften Massenansturm.
Ein riesiger Sarona Markt liegt inmitten alter deutscher Templer – Häuser. Die Häuser bilden das ursprüngliche Sarona und bis vor wenigen Jahren waren sie, mehr oder weniger, am verrotten.
Deutsche Templer liessen sich Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg in Israel nieder. Die Sarona ist nicht das einzige Templer – Gebiet in Tel Aviv. Ein weiteres Areal, welches ebenso zum Kulturzentrum ausgebaut wurde, finden wir in Strandnähe zwischen Tel Aviv und Yaffo. Auch in Jerusalem und Tiberias waren die Templer aktiv. In Jerusalem bauten sie die heutige German Colony und als Hitler in Deutschland die Macht ergriff, hissten die Templer auf ihren Häusern in Jerusalem Hakenkreuzfahnen. Sehr zum Missfallen der britischen Besatzungsmacht, welche die Templer endgültig aus Israel hinauswarf als der Zweite Weltkrieg begann. Die deutschen Nazi – Templer waren zum Kriegsfeind geworden und mussten raus. Was blieb, waren ihre Häuser.
Das Sarona – Gebiet liegt genau gegenüber vom israelischen Verteidigungsministerium in der Kaplan Street von Tel Aviv. Zwischen Ibn Gavirol und den Azrieli Towers. Eigentlich beste Lage, aber warum bleibt die Kundschaft der Sarona fern? Die in dem TV Artikel interviewten Personen geben fehlende Parkplätze und horrende Preise im Sarona – Feinkostmarkt an. Viel zu teuer und wer soll sich da ein Essen im Restaurant leisten?
Nicht weit entfernt liegen die Azrieli Towers und die Shopping Mall dort funktioniert. Immer voll, trotz horrender Preise. Vielleicht fühlen sich die Tel Aviver im Azrieli IN, wohingegen die eigentliche heimelige Sarona inmitten von hässlichen Luxusapartment – Hochhäusern liegt. Nicht gerade die tolle romantische Atmosphäre: Dort die Hochhäuser und auf der anderen Seite die belebte und laute Kaplan Street mit dem Verteidigungsministerium. Da gehen die Leute lieber in der Ibn Gavirol oder der nahegelegenen Carlebach Street Essen. Dort ist es zwar auch teuer, aber die Lage ist irgendwie zentraler.
Kann sein, dass man in der Sarona auf Touristen wartet, doch die bleiben bis auf Weiteres aus. Erst der Gazakrieg im Sommer 2014 und dann der immer noch aktuelle arabische Terror vertrieben die Touristen. Für diesen Sommer sehe ich ebenfalls schwarz.
Doch ist es vermutlich nicht nur der Terror, der die Tourismusbranche schwächeln läßt: Israel ist bekannt für seine extrem hohen Preise bzw. Lebenshaltungskosten. Rucksacktouristen haben es da schwer und Tel Aviv ist ganz besonders teuer. Hotels und Hostels kosten relativ viel Geld und essen will man ja auch noch. Mit wenig Geld hat man es in Israel schwer, es sei denn, man legt sich an den Strand und isst nur Falafel oder Obst.
Aber nicht nur in der Sarona jammern die Geschäftsinhaber. Auch die neue Cinema Mall von Jerusalem, Planet Yes, fährt keine Profite ein. Die Security Guards langweilen sich am Eingang, denn es herrscht gähnende Leere.
Von mir kann ich sagen, dass ich nicht ständig Essen oder ins Cafe gehe, denn dazu bin ich zu geizig geworden. Im Supermarkt kaufe ich alles ein, was ich brauche und koche mir mein Essen daheim. Und meine Kaffeemaschine funktioniert bestens. Wozu da ausgehen und Geld verschwenden?
Wer von Euch die Sarona in Tel Aviv ansehen will: Das Gebiet ist sehr leicht zu erreichen. Von der Dizengoff in Richtung Ibn Gavirol gehen und dann einfach nur die Kreuzung überqueren und die Kaplan Street entlanglaufen. Nach ein paar Hundert Metern seht Ihr rechts die Sarona.

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